Super Stimmung am Pokal-Abend

LippeBaskets trotz Top-Leistung raus

 

Im WBV-Pokalhalbfinale ist Endstation für die LippeBaskets Werne, die am Samstag (26. Februar) dem Favoriten BSV Wulfen nach einem packenden Duell mit 66:79 (16:15, 10:28, 25:15, 15:21) unterlagen.

Emotional wurde es schon vor dem Anpfiff. Die Anhänger der LippeBaskets kamen ganz in weiß – der Farbe des Friedens – in die Ballspielhalle, der Gäste-Fanblock beeindruckte ebenfalls mit guter Stimmung und dem Statement „Make Love Not War“ und Friedenstauben.

Die Ukrainerin Tatjana, Frau vom ehemaligen Werner Korbjäger Michael Kussel, berührte mit ihrem Dank für die große Solidarität mit dem von russischen Streitkräften überfallenen Land und schilderte die Situation ihrer Familie in Kiew. Nach dieser emotionalen Botschaft legten beide Teams, die unbedingt ins Endspiel kommen, den Schalter schnell um.

Die Ukrainerin Tatjana Kussel, hier mit LBW-Geschäftsführer Jens König, sorgte für einen Gänsehautmoment vor dem Anpfiff. Foto: Wagner

Die LippeBaskets erwischten den besseren Start, führten mit 12:9, weil Janne Bromisch und Yvan Noubissi auch aus der Distanz erfolgreich waren. So ging es mit einem knappen 16:15-Vorsprung für Werne in den zweiten Durchgang, in dem Wulfen dann aber richtig ernst machte.

Angeführt von den „langen Kerls“ Hauke und Köhler setzten die Gäste deutliche Duftmarken in der Defensive und Offensive. Beim 24:33 aus Werner Sicht zog Headcoach Christoph Henke die Notbremse und versuchte in einer Auszeit, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Doch Wulfen ließ sich nicht beeindrucken, entschied das zweite Viertel mit 28:10 für sich.

Louis Barkowski zeigte gegen die hochgewachsenen Wulfener eine starke Partie. Foto: Wagner

Was die LippeBaskets dann in den ersten dreieinhalb Minuten des dritten Viertels auf den Court zauberten, ließ den Erstregionalligisten zittern. Louis Barkowski, Bromisch – traumhaft sicher bei den Freiwürfen – sowie Jordan Most und Noubissi aus der Distanz, brachten Werne auf 40:47 heran. Wulfens Coach Gary Johnson reagierte. Time-out. Doch das half nichts. Die Gastgeber spielten sich in einen Rausch. 100 Sekunden vor der nächsten Pause traf Bromisch zum 51:52. Die Ballspielhalle brodelte. „Gehen wir dann mal knapp in Führung, kippt die Partie vielleicht“, hoffte Christoph Henke. Der Favorit zeigte aber eine Reaktion und brachte wieder sieben Punkte zwischen sich und den Herausforderer.

Im letzten Viertel fehlten den LippeBaskets dann augenscheinlich Kraftreserven und eine bessere Wurfquote. Der BSV Wulfen stellte mit einem 8:0‑Run schnell auf 66:51. „Da war bei uns der Stecker gezogen“, gestand Christoph Henke. Erst nach fünf Minuten erzielte Nils Brinkmann für Werne mal wieder einen Korb. Aber auch die Gäste punkteten kontinuierlich.

Jwan Noubissi war mit 25 Punkten der erfolgreichste Korbjäger der LippeBaskets gegen Wulfen. Foto: Wagner

„Über 40 Minuten gesehen, geht der Sieg für Wulfen in Ordnung. Das überragende zweite Viertel hat ihnen den Weg geebnet. Ich bin aber total stolz auf mein Team. Wenn man sieht, wie der Favorit sich am Ende gefreut hat, kann unsere Leistung einordnen“, resümierte Trainer Christoph Henke nach einer glänzenden Pokalsaison, die erst im Halbfinale ihr Ende fand.

LBW: Wiedey 4, Most 4, Brinkmann 2, Mersch, Meinert, Keuthen, Rupprecht, Noubissi 25, Barkowski 7, Möller, Bredt 2, Bromisch 22

Mehr Bilder zum Pokalhalbfinale gibt es in der Fotostrecke bei Werne-plus.de.