Cajus Cramer nach seinem Tapetenwechsel: So ganz vom Basketball kann er doch nicht lassen

Seit zwei Jahrzehnten immer der gleiche Rhythmus im Leben

, der durch eins bestimmt war: Den Basketball. Damit war im Sommer Schluss für das LippeBaskets-Urgestein Cajus Cramer. Eine extreme Umstellung, die der 25-Jährige selbst noch nicht ganz einschätzen kann.

Quelle wa.de – Autor Lenneke Lenfers-Lücker

Aber der Tapetenwechsel, er war gewollt. „Es ist mir schon schwer gefallen, hier in Werne kennt jeder jeden. Aber ich wollte nochmal etwas anderes sehen und habe mich deswegen bewusst auch im Rheinland beworben“, erklärt der Angestellte im technischen Vertrieb eines Handelsunternehmens in Bonn. Im Rheinland wohnen auch seine beiden Schwestern, so ist zumindest der familiäre Anschluss an seinem neuen Wohnort Köln gegeben.

Der Basketball, er sollte erst einmal an die dritte Stelle rücken. Erst der Beruf, dann Privates und dann vielleicht wieder ein bisschen Basketball. Ganz ohne ging es dann auch nicht. „Ich habe mich einem Landesligisten angeschlossen und trainiere da, so oft es meine Zeit zulässt“, erklärt Cramer. Bislang war das auch nur drei Mal der Fall, die Wochenenden sind ohnehin voll – mit Privatem. „Ich bin dann mal in Werne und meine Freundin wohnt auch in Münster, da bin ich viel unterwegs“, stellt er fest.

Zeit für Meisterschaftsspiele ist da nicht. Das war früher anders. Da wurde das eigene Leben völlig dem Basketball untergeordnet. Er war der Vorkämpfer aus dem Evenkamp. Die Wochenenden gingen für eigene Spiele drauf oder Spiele der Jugendteams, die er auch als Trainer betreute. Urlaub? Musste sich nach dem Saisonende und der Offseason richten.

Jetzt ist die Perspektive eine andere. Cramer besuchte das erste Heimspiel der LippeBaskets gegen die Paderborn Baskets II und verfolgte die Partie von der Tribüne aus. „Man kann das Spiel mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten, das ist schon cool. Als es in der ersten Hälfte nicht so gut lief, hat es schon in den Händen gekribbelt, aber in der zweiten Hälfte hat man dann umso mehr gefeiert“, beschreibt der 25-Jährige seine Erlebnisse aus der neuen Position heraus.

Kontakt zu den alten Teamkameraden durch die WhatsApp-Gruppe

Ganz loslassen bei der alten Mannschaft kann er aber nicht. Er ist hautnah dabei in der WhatsApp-Gruppe, schreibt mit dem ein oder anderen privat. Dazu verfolgt er die Artikel und wenn er dann in Werne ist und es die Zeit zulässt, dann zockt er mit den alten Teamkollegen auch beim Training. So ist Cramer auch noch sehr nah dran.

Stolz auf die jungen Spieler wie Tilkiaridis und Barkowski

„Die Stimmung im Team ist super, das ist aber auch etwas, worauf Christoph (Trainer, Anm. d. Red.) Wert legt“, berichtet er. Das, was er aktuell bei den LippeBaskets beobachtet, erfüllt ihn auch ein wenig mit Stolz. Junge Spieler wie Niko Tilkiaridis, Louis Barkowski oder Nils Brinkmann trainierte Cramer in der Jugend einst selbst. „Es ist schön zu sehen, dass sie jetzt bei den Großen Spiele mitentscheiden können“, sagt er nicht ohne Stolz. Die 2. Regionalliga an sich sieht er als ziemlich ausgeglichen an.

„In der Saison ist einiges drin, auch wenn die Jungs noch einige Brocken vor sich haben“, stellt er fest. Die Top 5 seien aber durchaus drin. Ganz genau besprechen kann er das mit seinen alten Teamkollegen in einer Woche. Wie es sich für ein Werner Urgestein gehört, ist SimJü natürlich rot im Kalender markiert. „Da werde ich mit Freunden und natürlich mit den alten Teamkollegen den Abend gemütlich im Festzelt ausklingen lassen“, gibt er zu – sicher auch mit der ein oder anderen Spielzuganalyse.