Samstag 26.11.2016 — 19:30 in der Ballspielhalle
Das Spiel gegen den Ersten der Tabelle!
Werne – Nach einem Wochenende Spielpause geht es wieder hoch her in der Ballspielhalle. Die LippeBaskets empfangen am Samstag ab 19.30 Uhr in einem eher ungleichen Duell der Aufsteiger der vergangenen Saison aus den beiden westfälischen Oberliga-Staffeln den ungeschlagenen Tabellenführer aus Rheda-Wiedenbrück.
Mit den Westfalen Mustangs kommt der absolute TopFavorit auf den Meisterschaftstitel in der 2. Regionalliga nach Werne. Die Zuschauer erwartet dabei auch ein Duell zweier verschiedener Konzepte: Hier ein Team vornehmlich mit Spielern aus der eigenen Jugend, dort eine Mannschaft, die aus Exportspielern besteht und durch die Liga im Höchsttempo galoppiert.
Das Ziel ist: 2020 in der Bundesliga
Der erst am 24. Dezember 2010 durch Florian Eichstädt gegründete, junge Verein hat ein großes Ziel vor Augen: Bis 2020 wollen die „Wildpferde“ in die erste Bundeliga aufsteigen – das wären neun Aufstiege in neun Jahren.
109 Siege in 109 Meisterschaftspartien
Bisher geht der Plan auf: 2011 begann das Team in der 2. Kreisliga in der der untersten Basketball-Liga. Seitdem verlor es noch keine einzige Meisterschaftspartie – und das sind bislang 109.
Jens König, der sportliche Leiter der LippeBaskets, sieht dem Zusammentreffen gelassen entgegen. „Dies wird eine unserer leichteren Aufgaben“, erklärt er. Denn die Siegchancen für das Werner Team seien nicht besonders hoch. „Deshalb wollen wir die Westfalen Mustangs ein bisschen ärgern und einfach versuchen, ein gutes Spiel zu machen.“
Der Verein aus Rheda-Wiedenbrück fährt ein komplett konträres Konzept im Vergleich zu den Werner Basketballern. Während die LippeBaskets mittlerweile vor allem auf ihren eigenen Nachwuchs setzen, haben sich die Westfalen Mustangs mit vielen Spielern aus dem europäischen Ausland verstärkt.
In der 2. Regionalliga – also der Westfalenliga – dürfen nach der Ausländerbeschränkung nur zwei gemeldete Spieler ein Pass aus einem Nicht-EU-Land besitzen. Demnach musste der Verein einen neuen Kader zusammenwürfeln.
Aus der vergangenen Oberliga-Saison blieben nur Aufbauspieler Omar Zemhoute und Flügelspieler Robert Hülsewede, ein ehemaliger Bundesliga-Spieler der Paderborn Baskets im besten Alter (26 Jahre), der zuletzt aber verletzt fehlte. Mit vielen neuen Spielern startete die Mannschaft erfolgreich in die Saison: Bisher bleibt das Team in seinen fünf Partien ungeschlagen.
Die LippeBaskets, für die es als aktuell Tabellenvorletzter mit einem Sieg aus fünf Partien nur um den Klassenerhalt geht, hingegen wollen verstärkt ihre jungen Spieler aus der eigenen Jugend wie Cajus Cramer, Stefan Pavleski oder Lukas Widey zum Zuge kommen zu lassen. Dafür haben die Werner Basketballer vor einiger Zeit ihr altes Modell gewechselt.
Noch vor wenigen Jahren versuchte sich der Verein ebenfalls mit Verstärkungen wie dem US-Amerikaner Trevor Wittwer in den höheren Ligen zu halten. „Da saßen unsere eigenen Spieler viel auf der Bank“, erinnert sich König. Doch der Plan ging nicht auf, war letztlich auch nicht mehr zu finanzieren und so entschieden sich die Werner Basketballer, einen neuen Weg zu gehen.
„Wir wollen für den Nachwuchs eine Leuchtturm-Funktion hier in der Region sein. Das ist das, was uns im Moment interessiert“, sagt Jens König.
Die erste Mannschaft stellt dabei eine Möglichkeit dar, sich in der fünfthöchsten Basketball-Liga auszuprobieren. „Mit Christoph Henke haben wir außerdem einen hervorragenden Coach für unser junges Team“, findet der Sportliche Leiter. „Wir wollen uns nicht mehr künstlich verstärken“, gibt König vor.
„Sie werden nicht aufzuhalten sein“
An den erneuten Aufstieg der „Wildpferde“ in die 1. Regionalliga zweifelt im Moment keiner. Doch die Leistungsgrenzen sind schon näher gekommen. Gegen die BG Hagen II – die haben immerhin in Werne verloren – gewann das Erfolgsteam aus Rheda-Wiedenbrück knapp mit 98:93. Dabei sagte BG-Trainer Tome Zdravevski im Vorfeld: „Die haben acht, vielleicht auch zehn Importspieler, ich weiß es nicht genau. Wenn die wirklich wollen, gewinnen sie jedes Spiel mit 50 Punkten Differenz. Die werden nicht aufzuhalten sein“
Das sieht Jens König genauso: „Ich bin gespannt, wo das Team in drei Jahren steht. Wir wünschen ihnen alles Gute“, meint Jens König.
Das Werner Team blickt nun einem interessanten Spiel am Samstag entgegen. Trotz geringer Chancen auf den Sieg, kann die Werner Mannschaft etwas von dem international besetzten Team aus Rheda-Wiedenbrück lernen.
Quelle: Westfälischen Anzeiger
Link: http://www.wa.de/sport/werne-bergkamen-herbern/westfalen-mustangs-kommt-aussergewoehnlicher-verein-nach-werne-7002807.html