LippeBaskets nutzen 16 Punkte Vorsprung nicht zum Sieg

Die LippeBaskets lassen im ersten Spiel des neuen Jahres die große Chance liegen, sich weiter von den Abstiegsplätzen der 2. Regionalliga abzusetzen.

Gegen den Tabellenvierten RE Baskets Schwelm verlieren die Werner vor etwa 200 Zuschauern in der Ballspielhalle mit 72:77 (20:10, 18:22, 22:14, 12:30) und rutschen vor den nun folgenden Begegnungen mit den Spitzenteams TVE Barop (2.) und TSV Hagen (1.) auf den neunten Rang ab.

Die Gastgeber kommen gegen Schwelm nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gut ins Rollen. Lukas Mersch sorgt mit einem Dreier für die erste Führung (7:6) und mit Fortdauer des ersten Viertels legen sich die LippeBaskets ihren Gegner zurecht. Meinert mit einem weiteren Dreier sowie Cramer treffen zur 20:8-Führung.

Doch rund um die erste Viertelpause lassen sie einige Chancen liegen, das Ergebnis deutlich zu erhöhen – so wie Lukas Mersch, der ein wenig übermütig wird und statt eines Korblegers einen Dunking zelebriert und krachend scheitert. In den ersten drei Minuten des zweiten Viertels trifft nur Meinert mit einem Dreier zum 23:10, doch – in der Summe zu viele – Kleinigkeiten wie ein unsportliches Foul von Leidag halten die Gäste im Spiel. So beträgt die Werner Führung zur Halbzeitpause nur sechs Punkte (38:32).

Im dritten Viertel setzen sich die LippeBaskets zunächst auf zwölf Zähler ab (54:42) und zwingen den Schwelmer Coach Robin Singh zu einer Auszeit. Wenig später ereignet sich die vermeintlich entscheidende Szene: Roland Leidag trifft mit einem Dreier zum 57:42 und wird dabei von Mustafa Al-Baghdadi gefoult. Für den Schwelmer Antreiber ist es das fünfte Foul und für Werne bringt der verwandelte Bonusfreiwurf die sehr komfortable Führung mit 16 Punkten (58:42).

Doch sie bringt keine Sicherheit. Die routinierten Gäste, immerhin mit der besten Defense der Liga ausgestattet, lassen sich auch vom 44:60-Rückstand zu Beginn des Schlussviertels nicht aus der Ruhe bringen. Als noch vier Minuten und 53 Sekunden auf der Uhr stehen, sind die Schwelmer nach einem 19:6-Lauf wieder dran und verkürzen auf 63:66.

Sie haben mit der inzwischen eingerichteten Zonenverteidigung die Werner vollends aus dem Rhythmus gebracht. Die Wege zum Korb sind für die Gastgeber nun verstellt, und die durchaus vorhandenen offenen Würfe von außen sitzen schon lange nicht mehr. Und einer, der dafür ein Händchen hat, kann nicht mehr weitermachen: Roland Leidag muss nach einem schmerzhaften Kontakt mit dem Fuß eines Unparteiischen, am Knöchel verletzt, vom Feld.

Trainer Christoph Henke nimmt eine Auszeit, doch sein Team beschäftigt sich auf dem Feld weniger mit der Taktik. Nach seinem vermeintlichen Offensivfoul regt Cajus Cramer sich auf, bekommt ein Technisches Foul aufgebrummt. Da steht es 69:67 für Werne, doch nach drei von Fischer verwandelten Freiwürfen führen die Gäste mit 70:69 – und das 1:45 Minuten vor dem Ende.

In der hektischen Schlussphase verwandelt Center Yannik Brüggemann zunächst einen Freiwurf zum 70:70, leistet sich direkt danach aber ein unsportliches Foul. Der Schwelmer Routinier Giovanni Palopoli ist resistent gegen die Pfiffe der Werner Fans und verwandelt von der Linie zum 70:72. Und als Fischer 24,1 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 70:75 versenkt, ist die Partie entschieden, zumal Cramers verzweifelter Dreier-Versuch Sekunden später nicht sitzt.

Statistik

LippeBaskets: Wiedey 7, N. Tilkiaridis, Cramer 4, Leidag 9/2, Keilinghaus 2, Mersch 21/1, Meinert 6/2, König 12, Barkowski, Brüggemann 11, Küper, Brinkmann

Spielfilm: 0:3, 7:6, 8:9, 18:8, 20:10 – 23:10, 25:18, 27:23, 33:30, 38:32 – 44:40, 54:42, 58:42, 60:44 – 63:47, 66:55, 66:63, 69:65, 69:70, 70:70, 70:75, 72:77

Trainermeinung

Robin Singh (Schwelm): Ich muss mich erst einmal sammeln. Spielerisch und taktisch war das kein tolles Spiel. Es war ein reines Kampfspiel. Wir wussten, dass es hier nur über den Kampf geht. Wir wussten, dass wir die erste Welle überstehen mussten. Das ist uns nicht so gut gelungen, aber wir hatten in der ersten Halbzeit einen ordentlichen Endspurt. Wir sind danach wieder nicht gut gestartet, haben dann aber die Defense gezeigt, die wir können. Das hat den Unterschied gemacht.

Christoph Henke (Werne): Es ist nicht das gewünschte Ergebnis, dass wir uns über drei Viertel gut erarbeitet haben. Die Niederlage liegt zu einem Großteil an uns. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wir hatten Schwelm mit 16 Punkten Vorsprung am Rande einer Niederlage. Die Schlussphase war viel zu hektisch, da hatten wir keine klaren Aktionen mehr. Und unsere Dreierquote war generell schwach. Wir haben eine ganz große Chance liegen lassen, uns von unten abzusetzen.

Quelle wa